Die Ursachen der Akne inversa sind noch nicht endgültig erforscht, doch einige Risikofaktoren und häufige Begleiterkrankungen sind bekannt.

Akne inversa: Welche Ursachen stehen unter Verdacht?

Akne inversa ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der sich der Haarfollikel (die Strukturen in der Haut rund um die Haarwurzel) entzündet. Im weiteren Krankheitsverlauf entwickeln sich Abszesse (Eiteransammlung unter der Haut) und Fisteln (Tunnelgänge), die bei anhaltender Erkrankung vernarben.

Wie es zu der Entzündung kommt, ist noch nicht endgültig erforscht. Die Ursachen von Akne inversa könnten mit dem Immunsystem zusammenhängen oder einem unausgeglichenen Hormonhaushalt. Auch erbliche Veranlagungen sind nicht ausgeschlossen.

Es sind vier Icons zu sehen, unter denen jeweils ein Text steht. Oben links befindet sich ein Icon, das «16+» zeigt und über dem Text: «Meistens tritt die Akne inversa erstmals nach der Pubertät und bis zum 30. Lebensjahr auf.» steht. Oben rechts befindet sich ein Hormon-Icon mit darunter stehendem Text: «Hormonelle Veränderungen können zur Entwicklung einer Akne inversa beitragen und die Symptome verstärken.» Unten links befindet sich ein Icon bestehend aus drei unterschiedlich großen Personen und dem Text

Überaktivierung des Immunsystems als mögliche Ursache von Akne inversa

Bei der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Akne inversa ist das Immunsystem hochreguliert und schüttet vermehrt Entzündungsstoffe aus. Dabei werden bestimmte Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet und entzündliche Prozesse aktiviert, die bei Akne inversa in den Haarfollikeln ablaufen. Wie es zu dieser Überaktivierung des Immunsystems und so zur Ursache von Akne inversa kommt, ist nicht bekannt.

Hormoneller Einfluss

Eine weitere Komponente kann ein Ungleichgewicht des Hormonhaushalts sein, denn Akne inversa wird häufig während oder nach der Pubertät diagnostiziert. Faktoren wie Stress, Vitaminmangel, eine unausgewogene Ernährung sowie zu viel als auch zu wenig Bewegung spielen eine Rolle und können den Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht bringen.

Erbliche Veranlagung als möglicher Auslöser von Akne inversa

Da Akne inversa oftmals familiär auftritt, werden auch erbliche Veranlagungen nicht ausgeschlossen. Bei 30 bis 40 Prozent der Menschen mit Akne inversa kommt die Erkrankung bereits in der Familie vor. Verantwortlich dafür sind bestimmte Gene, die laut Studien vererbt werden und vermutlich zur Entstehung beitragen können.

Drei lachende Personen unterschiedlichen Alters umarmen sich.

Diese Risikofaktoren begünstigen Akne inversa 

Auch wenn sie bei Akne inversa nicht direkte Ursachen sind, gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die die Erkrankung begünstigen. So kann beispielsweise dauerhafter Stress die Entwicklung der Erkrankung begünstigen. Der Körper schüttet anhaltend das Stresshormon Kortisol aus und ist ständig im Abwehrmodus. Das schwächt das Immunsystem.

Starkes Übergewicht gilt ebenfalls als Risikofaktor von Akne inversa. Durch die Reibung überschüssigen Gewebes wird die Haut zusätzlich gereizt, was eine Abszessbildung fördern kann. 

Enge Kleidung, die auf der Haut scheuert und reibt, kann ebenso Entzündungen hervorrufen. Gleichzeitig führt sie möglicherweise zu vermehrtem Schwitzen. Auch starkes Schwitzen (Hyperhidrosis), vor allem in Verbindung mit zu hohem Gewicht, kann sich negativ auf Akne inversa auswirken.

Rauchen ist ein weiterer Risikofaktor für Akne inversa. Zudem verzögert Nikotin die Abheilung entzündeter Stellen und fördert so zusätzlich akute Entzündungsschübe.

Im Artikel Ratgeber bekommen Sie hilfreiche Tipps, wie Sie Risikofaktoren im Alltag verringern können, etwa durch Anpassungen bei der Ernährung, geeignete Kleidung und sanfte Haarentfernung.

Schematische Darstellung eines menschlichen Körpers, der von einem Ring umgeben ist, in dem «Hormone, Rauchen, Übergewicht, Immunsystem und Genetik» steht. Von den Beschriftungen weisen fünf Pfeile in Richtung der Figur.

Begleiterkrankungen von Akne inversa

Es kann vorkommen, dass Betroffene neben Akne inversa auch an Autoimmunerkrankungen leiden, zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder rheumatische Erkrankungen wie Spondylarthropathien.

Weitere mögliche Begleiterkrankungen von Akne inversa sind Diabetes mellitus (Stoffwechselerkrankung mit erhöhten Blutzuckerwerte) und das sogenannte metabolische Syndrom. Der Sammelbegriff metabolisches Syndrom umfasst Bluthochdruck, einen erhöhten Blutzuckerspiegel, starkes Übergewicht und einen gestörten Fettstoffwechsel. 

Akne inversa kann durch Schmerzen, Schamgefühl, Existenzängste und Isolation grosse psychische Belastungen hervorrufen und bei Betroffenen zu einer Depression führen. Scheuen Sie nicht, um Hilfe zu bitten, und wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihr Behandlungsteam, um bei Bedarf eine psychologische Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Hier lesen Sie mehr über die Symptome von Akne inversa. Welche Behandlungsoptionen es gibt, erfahren Sie im Artikel Behandlung.

Person sitzt mit gesenktem Blick in eine Decke eingehüllt auf dem Sofa und hält eine Tasse in der Hand.

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