Was hilft bei Akne inversa? Auch wenn die Erkrankung aktuell nicht heilbar ist, lassen sich die Symptome behandeln. Hier ist ein Überblick über die unterschiedlichen Therapien, die Ihre Beschwerden lindern können.

Je nach Schweregrad der Akne inversa wählt Ihr*e behandelnde*r Dermatolog*in die passende Therapieform oder -kombination für Sie aus.

Behandlung von Akne inversa mit Medikamenten
Topische Medikamente
Bei einer milden Form können sogenannte topische Medikamente wie Zugsalben die Symptome der Akne inversa mildern. Antiseptische Lösungen und Seifen sowie Cremes mit Antibiotika werden lokal auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und gelten daher als gut verträglich. Auch wenn einige Produkte frei verkäuflich sind, sollten Sie wirkstoffhaltige Präparate nur in Absprache mit Ihrem*r behandelnden Dermatolog*in verwenden.
Systemische Medikamente
Oft ist eine äusserliche Behandlung nicht ausreichend. Bei einem mittelschweren bis schweren Verlauf der Akne inversa können sogenannte systemische Medikamente wie Antibiotika und Biologika Ihre Beschwerden von innen lindern.
Bakterien sind zwar nicht ursächlich für die Hauterkrankung, sie lassen sich aber häufig in den Haarfollikeln nachweisen und können Entzündungsreaktionen verstärken. Antibiotika mit ihrer antibakteriellen und antientzündlichen Wirkung können – abhängig vom Verlauf Ihrer Akne inversa – die Entzündungen reduzieren.
Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Akne inversa können zudem Biologika gezielt die Entzündungsreaktionen im Körper eindämmen. Diese biotechnologisch hergestellten Arzneimittel sind körpereigenen Substanzen nachempfunden und hemmen gezielt die Entzündungsbotenstoffe. Die Immunantwort und somit die Schwere der Entzündung werden dadurch eingedämmt.


Wann eine Operation bei Akne inversa notwendig ist
Je nach Schweregrad sowie abhängig von der betroffenen Körperstelle und Grösse der entzündeten Hautfläche kommen unterschiedliche Operationen in Frage, die entweder unter einer örtlichen Betäubung oder unter Vollnarkose vorgenommen werden. So kann beispielsweise die Öffnung einzelner Abszesse unter lokaler Betäubung Ihnen Linderung verschaffen, da sich der Druck durch den abfliessenden Eiter verringert. Bei einem mittelschweren bis schweren Verlauf mit tiefen und grossflächigen Entzündungen ist häufig ein operativer Eingriff unter Vollnarkose nötig. Mediziner*innen entfernen bei der OP alle durch die Akne inversa lädierten Hautareale.
Was Sie zur Wundversorgung bei Akne inversa wissen sollten
Nach einer Operation ist es wichtig, dass die entstandenen Wunden gut heilen. Mit einer optimalen Wundversorgung etwa nach einer Abszess-OP können Sie das Risiko für Infektionen und die Entstehung von störenden Narben minimieren.
5 Tipps zur Wundversorgung:
- Regelmässiger Verbandswechsel
- Kontinuierliche Reinigung und Desinfektion der betroffenen Hautstelle
- Beachtung von Hygienemassnahmen bei der Wundpflege wie das Waschen der Hände oder das Tragen von Einmalhandschuhen als Schutz vor Infektionen
- Nutzung von Wund- und Heilsalben
- Dehn- und Bewegungsübungen, um Bewegungseinschränkungen durch Narben zu vermeiden
Direkt nach der Operation erfolgt die Wundversorgung in der Praxis oder im Spital durch geschultes Personal. Ob Sie zu Hause eine Spitex als Unterstützung bei der Wundpflege in Anspruch nehmen können, erfragen Sie am besten bei Ihrem*r Ärzt*in oder Ihrer Krankenkasse.

Wie lassen sich Schmerzen bei Akne inversa behandeln?
Die Abszesse und Fisteln verursachen bei Akne inversa Schmerzen und können den Alltag und die Lebensqualität von Betroffenen erheblich beinträchtigen. Auch Wunden und Narben nach einer Operation schmerzen oft. Um die häufig chronischen Schmerzen erträglicher zu machen, können Sie in Absprache mit Ihrem Behandlungsteam Schmerzmittel einnehmen oder an einer Schmerztherapie teilnehmen.
Psychologische Behandlung: Hilfe für die Seele
Häufig wirkt sich Akne inversa auf die Lebensqualität und damit auch auf die Psyche von Betroffenen aus. Von sozialer Isolation über depressive Verstimmungen bis zu Angststörungen oder Suizidgedanken: Die Bandbreite an psychischen Leiden durch Akne inversa ist gross. Eine psychologische Therapie kann Ihnen helfen, Depressionen und andere psychische Erkrankungen zu überwinden.
Auch wenn keine schwerwiegenden seelischen Belastungen vorliegen, kann eine Psychotherapie begleitend zu Ihrer medikamentösen Behandlung Ihr Selbstwertgefühl steigern und Ihnen Sicherheit im alltäglichen Umgang mit Akne inversa geben. Sprechen Sie mit dem*der Ärzt*in Ihres Vertrauens.
Sie sind in einer psychisch schwierigen Situation?
Pro Mente Sana bietet kostenlose Beratung zu psychosozialen und juristischen Fragen für Betroffene und Nahestehende an:
- Telefon: 0848 800 858
- Internet: www.promentesana.ch/angebote/beratung/beratung-fuer-betroffene-nahestehende
Weitere überregionale und regionale Beratungsstellen und Angebote gibt es auf der Webseite der Kampagne «Wie geht’s dir?» im Auftrag der Gesundheitsförderung Schweiz:
www.wie-gehts-dir.ch/adressen-und-angebote/ich-suche-unterstuetzung

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten bei Akne inversa
Sie möchten mit dem Rauchen aufhören? Die Lungenliga bietet Informationen zum Thema Rauchstopp, eine individuelle Beratung und eine Übersicht zu regionalen Rauchstopp-Angeboten:
www.lungenliga.ch/rauchstopp
In einer Onlineberatung mit Hautexpert*innen können Sie eine erste fachärztliche Einschätzung und konkrete Handlungsempfehlungen zu Ihrem Hautproblem erhalten: derma2go: https://www.derma2go.com
OnlineDoctor: https://www.onlinedoctor.ch/
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