Die Strahlentherapie – auch Radiotherapie genannt – kommt häufig im Rahmen der Brustkrebstherapie zum Einsatz. In der Regel ordnen Ärztinnen und Ärzte die Strahlentherapie nach einer brusterhaltenden Operation an. Seltener wird sie nach einer vollständigen Brustentfernung (Mastektomie) angewendet. In manchen Fällen dient die Strahlentherapie auch der Behandlung von Metastasen.

Die Strahlentherapie hat in der Regel zum Ziel, möglicherweise im Körper verbliebene Tumorzellen zu zerstören und so das Risiko für einen Krankheitsrückfall zu reduzieren. Dabei werden Röntgen- oder Elektronenstrahlen eingesetzt, die zielgenau auf die Stelle des Tumors ausgerichtet werden. Da diese hochenergetische Strahlung auch gesunde Zellen schädigen kann, wählen Ärztinnen und Ärzte das Bestrahlungsgebiet so, dass gesundes Gewebe möglichst verschont bleibt.

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Für gewöhnlich findet die Bestrahlung drei bis acht Wochen nach der Brustoperation statt. Ist zuvor noch eine Chemotherapie vorgesehen, verzögert sich der Beginn der Bestrahlung. Dauer und Dosis der Bestrahlung richten sich nach der individuellen Situation der Patientin. In der Regel dauert die Behandlung drei bis sechs Wochen. Die Patientinnen suchen in dieser Zeit mehrmals die Woche die entsprechende Klinik oder spezialisierte Strahlentherapiepraxis auf. Die eigentliche Bestrahlung dauert zwar nur kurz, jedoch müssen Patientinnen möglicherweise weitere Zeit für Besprechungen mit den Ärztinnen und Ärzten und sonstige vorbereitende Massnahmen einplanen.

Eine Frau schaut in die Kamera.
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Checkliste – gut vorbereitet für den Arztbesuch

Bei einem Arztgespräch gibt es vieles zu beachten. Damit Sie keine wichtigen Fragen vergessen, haben wir eine hilfreiche Übersicht zusammengestellt. Sie enthält wesentliche Fragen zu allen Phasen – von der Diagnose über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bis zur anschliessenden Nachsorge. Mit der Checkliste sind Sie optimal auf Ihr nächstes Arztgespräch vorbereitet.

Titelblatt der Checkliste für das Arztgespräch

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Moderne Bestrahlungstechniken sind präziser und verträglicher als frühere Verfahren. Der Tumorbereich in der Brust lässt sich gezielt bestrahlen, umliegende Organe und Gewebe werden dabei nur einer geringen Strahlenbelastung ausgesetzt und bleiben weitestgehend verschont. Dennoch können Nebenwirkungen nicht gänzlich vermieden werden. Sie können entweder akut auftreten, also unmittelbar nach der Behandlung, oder als Spätfolgen. Mögliche Spätfolgen der Bestrahlung sind etwa Verhärtungen des Bindegewebes und bleibende Pigmentstörungen.

Die Strahlentherapie ist vor allem für die Haut im bestrahlten Körperbereich eine Belastung. Schmerzhafte Rötungen bis hin zu Bläschenbildung – ähnlich wie bei einem Sonnenbrand – sind eine häufige akute Nebenwirkung. Um die Haut zu schonen, sollten Patientinnen für den Zeitraum der Strahlentherapie auf enge Kleidung verzichten und die Haut keiner übermässigen Wärme aussetzen. Rückfettende und kühlende Cremes oder Pflegelotionen können die Haut beim Heilungsprozess unterstützen. Darüber hinaus können Übelkeit und Erbrechen sowie eine starke Müdigkeit als akute Nebenwirkungen der Strahlentherapie auftreten.

Auch wenn der Brustkrebs bereits gestreut hat, also Metastasen ausgebildet hat, ist die Strahlentherapie in manchen Fällen eine Behandlungsoption. Fachleute sprechen dann von einer palliativen Strahlentherapie. Sie zielt darauf ab, Symptome der Erkrankung zu lindern und so die Lebensqualität der Patientinnen möglichst zu verbessern. Insbesondere Knochenmetastasen sprechen häufig gut auf eine Bestrahlung an. Sie kann beispielsweise Schmerzen mindern, die durch die Metastasen verursacht werden. Häufig wird die Bestrahlung bei metastasiertem Brustkrebs mit anderen Behandlungsverfahren kombiniert.

Frau unter einem Bestrahlungsgerät.
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Tablettendose in einer Hand.
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Eine Person liegt in einem Gerät. Der Rücken wird mit Bestrahlung behandelt.
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Quellen

  1. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe: Brustkrebs im frühen Stadium. https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Patientenleitlinien/Brustkrebs-im-fruehen-Stadium_Patientenleitlinie_DeutscheKrebshilfe.pdf (zuletzt abgerufen am 10.12.2024).
  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe:  https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Patientenleitlinien/Metastasierter-Brustkrebs_Patientenleitlinie_DeutscheKrebshilfe.pdf (zuletzt abgerufen am 10.12.2024). 
  3. Deutsche Krebsgesellschaft: Brustkrebs – Strahlentherapie. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/strahlentherapie.html(zuletzt abgerufen am 10.12.2024).
  4. Deutsches Krebsforschungszentrum: Strahlentherapie bei Brustkrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/strahlentherapie(zuletzt abgerufen am 10.12.2024).
  5. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Was ist externe Strahlentherapie? https://www.gesundheitsinformation.de/was-ist-eine-externe-strahlentherapie.html(zuletzt abgerufen am 10.12.2024).
  6. Janni W, Müller V, Ditsch N: Brustkrebs – Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen 2024. https://www.ago-online.de/fileadmin/E-PDF_AGO_2024_Patientenratgeber_Brustkrebs_24072024.pdf (zuletzt abgerufen am 10.12.2024).