Prognose bei Polycythaemia vera
Nach Erhalt der Diagnose Polycythaemia vera (PV) ist es verständlich, wenn Ihnen viele Fragen durch den Kopf gehen. Einer der wichtigsten Gedanken wird die Sorge um Ihre Zukunft betreffen. Um Ihre Lebenserwartung zu steigern, ist es wichtig, dass die PV behandelt wird.
Viele Symptome der PV, wie z. B. starke Müdigkeit (Fatigue) oder Juckreiz, beeinträchtigen zwar Ihre Lebensqualität, sind aber erstmal harmlos. Andere Symptome hingegen, wie Gefässverschlüsse (Thromboembolien), können lebensbedrohlich sein.
Heutzutage kann eine PV in den aller meisten Fällen gut kontrolliert werden. Die Erkrankung an sich schreitet oft langsam voran. Jedoch können Komplikationen der Erkrankungen die Lebenserwartung der Betroffenen beeinträchtigen. Es ist also wichtig, dass Sie regelmässige Kontrolltermine bei Ihrem behandelnden Arzt wahrnehmen und ihren Umständen entsprechend behandelt werden.
Über die Jahre kann es jedoch zu krankheitsbedingten Komplikationen oder auch einem Fortschreiten zu schwereren Erkrankungen kommen. Wenn sich beispielsweise ein Gerinnsel (Thrombus) bildet, kann es durch den Blutstrom wandern und wichtige Gefässe verschliessen. Dann spricht man von einem Gefässverschluss, der zu den schwerwiegenden Komplikationen einer PV zählt. Zudem besteht die Gefahr, dass sich aus einer PV andere, ernsthaftere Arten von Blutkrebs entwickeln, wie z. B. eine Myelofibrose (MF) oder Akute Myeloische Leukämie (AML). Es ist also wichtig, dass Sie Ihren Krankheitsverlauf bei regelmässigen Arztbesuchen kontrollieren lassen, damit Ihr Arzt diese Risiken frühzeitig erkennt und rechtzeitige Massnahmen ergreift.
Da sich der Verlauf der Krankheit stark zwischen Betroffenen unterscheidet, ist es für Experten schwierig, eine zuverlässige Einteilung in Risikogruppen für den weiteren Krankheitsverlauf vorzunehmen. In erster Linie spielen Ihre bisherige Krankheitsgeschichte und das Alter eine wichtige Rolle für die Einschätzung Ihres Verlaufsrisikos und damit auch die Therapiestrategie. PV-Patienten unter 60 Jahren, die im Gesamtverlauf der Erkrankung bisher keine Gefässverschlüsse erlitten haben, wird ein niedriges Risiko für den weiteren Verlauf der Krankheit zugeschrieben. Dagegen haben Patienten über 60 Jahren und solche, die bereits einen Gefässverschluss hatten, ein hohes Risiko.
Achten Sie auf Ihren Körper, um Ihre Prognose positiv zu beeinflussen. Neben regelmässigen Kontrolluntersuchungen können Sie sich ausgewogen ernähren und in Ihrem Alltag aktiv bleiben. Ein gesunder Lebensstil kann sich lindernd auf Symptome wie Energielosigkeit auswirken und so Ihre Lebensqualität verbessern.
Quellen:
- Onkopedia-Leitlinie Polycythaemia vera (Online, 17.06.2021). https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/polycythaemia-vera-pv/@@guideline/html/index.html
- Münchner Leukämielabor – Prognose Polycythaemia vera (Online 18.06.2021). https://www.mll.com/erkrankungendiagnostik/myelodysplastisches-syndrom-mds/myeloproliferative-neoplasien-mpn/polycythaemia-vera-pv.html
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